Hortensien erfreuen uns mit ihren üppigen Blüten, doch manchmal bleiben die Rispen und Bälle aus oder die Blätter zeigen Symptome von Mangel und Befall. Die Ursachen sind meist Krankheiten, Schädlinge oder Pflegefehler. Hier erfahren Sie alles, In diesem Beitrag erfahren Sie alles, um Ihre Hortensien gesund und blühfreudig zu halten: von der Erkennung erster Symptome bis zur gezielten Behandlung, natürlich inklusive Hinweise vom Profi sowie Hausmittel-Tipps und hilfreicher Produktempfehlungen vom Experten.
Tierische Schädlinge
Tierische Schädlinge zählen zu den häufigsten Problemen bei Hortensien. Ob saugende Insekten wie Läuse oder Milben, die Blätter verformen, oder Schädlinge, die ganze Pflanzenteile schädigen, hier lernen Sie, wie Sie Schädlinge früh erkennen und erfolgreich bekämpfen.
1. Hortensienwollschildlaus (Pulvinaria hydrangeae)
Die Hortensienwollschildlaus tritt zunehmend häufiger auf, insbesondere bei schlechten Standortbedingungen oder trockener Heizungsluft. Wird sie nicht früh bekämpft, schwächt sie Ihre Pflanze erheblich.
Auftreten bei: Trockener Luft im Winter, Lichtmangel und fehlender Luftbewegung, sowie Düngung im Winter. Unter ungünstigen Bedingungen oft erst nach Monaten explosionsartige Vermehrung.
Biologie: Population aus Weibchen durch Jungfernzeugung, in deren Innern sich teils mehrere Tausend Eier befinden. Unbemerkte Eiablage an geschützten Stellen der Pflanze und im Pflanzsubstrat. Ab Juni/Juli treten die kleinen, nur 1 mm großen, grün bis gelblich-braun gefärbten, sehr unscheinbaren Larven auf („Crawler“), die sich auf der Pflanze ausbreiten und bereits nach 10 Tagen mit der Saugtätigkeit an Blättern und Stielen beginnen. Durch Phloemsaugen kommt es zu Honigtaubildung, wodurch auch Ameisen und Rußtaupilze auftreten können. Geschädigte Blätter werden geschwächt, auch tritt eventuell ein vorzeitiger Laubfall auf.



Bekämpfung:
- Mechanische Entfernung der Weibchen mit den Eigelegen ab erkennbarem Befall.
- Bei starkem Befall ist ein kräftiger Rückschnitt erforderlich.
Natürliche Feinde:
- Australischer Marienkäfer / Larven
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Diese natürlichen Nützlinge ernähren sich von Wollschildläusen und helfen dabei, die Schädlinge dauerhaft einzudämmen. Bei starkem Befall kann eine wiederholte Behandlung nötig sein. Diese natürlichen Feinde können auch prophylaktisch ausgebracht werden, der Einsatz von Nützlingen verbessert auch die Biodiversität im Garten.
Hausmittel:
- Spiritus-Wasser-Paraffinöl-Mischungen oder Rapsöl-Präparate. Achtung: Diese Mittel können auch Nützlinge abtöten! Anwendung nur vorsichtig und auf eigene Verantwortung.
2. Blattläuse (Aphidoidea)
Blattläuse treten häufig im Frühjahr auf. Sie saugen an jungen Trieben und können Wuchsverformungen und klebrigen Honigtau verursachen. Auch Viruserkrankungen werden durch Blattläuse übertragen.
Bekämpfung Blattläuse:
- Blattläuse früh abspritzen oder zerdrücken.
- Nützlinge fördern:
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- Florfliegen
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- Schlupfwespen.
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- Marienkäfer
- Im Extremfall biologische Mittel wie Neem-Öl einsetzen.
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3. Weiße Fliege (Aleyrodidae)
Weiße Fliegen sind winzige Insekten, die sich beim Berühren der Pflanze auffällig in Schwärmen erheben. Ihr Saugen schwächt die Pflanze, zudem scheiden sie Honigtau aus.
Bekämpfung weiße Fliege:
- Klebefallen im Gewächshaus oder Wintergarten aufstellen.
→ Produktempfehlung bei Amazon ansehen - Blätter regelmäßig kontrollieren.
- Bei starkem Befall Neem-Öl oder Nützlinge einsetzen.
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4. Schmier-/Wollläuse (Pseudococcidae)
Schmier- oder Wollläuse wirken wie weiße Watteflöckchen an Trieben und Blattansätzen. Sie schwächen die Pflanze durch Saugtätigkeit und fördern Pilzbefall.
Bekämpfung Schmier- & Wollläuse:
- Befallene Stellen regelmäßig kontrollieren.
- Betroffene Triebe gegebenenfalls entfernen.
- Biologische Präparate oder Nützlinge einsetzen.
5. Spinnmilben (Tetranychidae)
Spinnmilben lieben Wärme und Trockenheit. Sie saugen die Blattzellen leer, was zu silbrigen Verfärbungen führt. Im späten Stadium überzieht ein feines Spinnennetz die Pflanze.

Erkennung von Spinnmilben:
- Spinnmilben sind zuerst an der Blattunterseite zu erkennen
- Im zweiten Schritt schädigen sie die Blätter durch ihre Saugtätigkeit
- Als Nächstes entstehen kleine Spinnweben-Nester
- Am Ende ist das ganze Blatt mit Spinnweben bedeckt und die Pflanze stirbt ab
Größe der Spinnmilbe:
Größe: 0,25 mm – 1 mm
Vermehrung:
Spinnmilben vermehren sich durch Eiablage, aus der neue Spinnmilben schlüpfen.
Bekämpfung Spinnmilben:
- Zu Beginn hilft ein typisches Hausmittel: Rapsöl-Wasser-Gemisch
- 4 Teile Wasser und 1 Teil Rapsöl gut vermischen
- Blattunterseiten lückenlos besprühen (wöchentlich)
- Hilfreich sind auch frische Raubmilben oder Gallmücken aus dem Fachhandel → Produktempfehlung bei Amazon ansehen
- Ein Gallmückenweibchen frisst bis zu 30 Spinnmilbeneier pro Tag
- Anschließend sollten die vorhandenen Spinnmilben entfernt werden
- Sanft, aber gezielt mit einem Wasserstrahl abspülen
Vorbeugung:
- Achten Sie auf die richtige Pflege, ein passendes Klima und gesunde Pflanzen
- Sorgen Sie bei Trockenheit für eine hohe Luftfeuchtigkeit
- Unerlässlich ist die richtige Düngung mit Ullmann Hortensiendünger

6. Thripse (Thysanoptera)
Thripse verursachen silbrig-weiße Sprenkelungen auf Blättern. Durch ihre Saugtätigkeit werden die Zellen zerstört. Sie sind winzig klein, aber bei genauerem Hinsehen oft sichtbar.
Bekämpfung Thrispe:
- Regelmäßig die Blattunterseiten kontrollieren.
- Gelbtafeln aufstellen
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Hortensienkrankheiten
Neben Schädlingen können auch Pilzkrankheiten die Gesundheit Ihrer Hortensien beeinträchtigen. Vor allem bei feuchtem Wetter steigt das Risiko für Pilzbefall.
7. Pilzliche Krankheiten – Mehltau & Grauschimmel
Pilzkrankheiten treten besonders bei feuchter, windstiller Witterung auf. Hier erfahren Sie die wichtigsten Anzeichen und Maßnahmen.
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Mehltau (Erysiphaceae):
Weißer, mehlartiger Belag auf Blattober- und -Unterseite sowie Triebspitzen. Ursache ist zu feuchtes Mikroklima.
Maßnahmen:
- Erkrankte Blätter abnehmen und entsorgen.
- Fungizid-Spritzungen mit zugelassenen Mitteln.
- Standort lüften, enge Pflanzabstände vermeiden
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Grauschimmel (Botrytis cinerea):
Grauer, flaumiger Belag an Knospen, Blüten und Blättern. Häufig in kühlen, feuchten Überwinterungsquartieren.
Maßnahmen:
- Befallenes Material vollständig entfernen.
- Vorbeugend Fungizid anwenden.
- Überwinterung luftig und bei 2–5 °C, Erd- und Luftfeuchte im Auge behalten.
8. Fehlende Blüte bei Bauernhortensien
Fehlende Blüten bei Hortensien können frustrierend sein. Oft liegt es an falschem Schnitt oder Winterschäden.
- Schnittfehler: Hydrangea macrophylla blüht am vorjährigen Holz. Daher nicht im Herbst oder Frühjahr kräftig zurückschneiden. Lediglich alte Blütenrispen entfernen. Mehr zum richtigen Hortensienschnitt.
- Winterschäden: Blütenknospen können bei Frost erfrieren. Lesen Sie unsere Tipps zum Überwintern von Hortensien.
9. Gelbe Blätter – Nährstoffmangel & pH-Problem
Gelbe Blätter sind oft ein Zeichen für Nährstoffmangel oder ungünstige Bodenwerte, insbesondere Blattadern bleiben grün (Chlorose). Besonders wichtig ist der richtige pH-Wert.
Ursachen & Lösungen:
- Alkalischer Boden (pH > 7,0): Eisen und Mikronährstoffe werden schlechter verfügbar. Den pH-Wert durch Rhododendronerde oder Kiefernrindenmulch absenken.
- Eisenmangel: Spezialdünger mit Eisen einsetzen. Hier unseren Hortensiendünger entdecken.
- Nährstoffungleichgewicht: Im Spätsommer keine hohen Stickstoffgaben mehr, damit die Pflanze ausreifen kann. Mehr zur Düngung.
Zusammenfassung & weiterführende Links
Mit dem richtigen Wissen bleiben Ihre Hortensien gesund, kräftig und blühfreudig. Unsere weiterführenden Beiträge helfen Ihnen dabei:
- Richtiger Hortensienschnitt
- Tipps zum Überwintern
- Biologischer Pflanzenschutz
- Optimale Düngestrategien
Hinweis: Einige Links auf dieser Seite sind Affiliate-Links (z. B. zu Amazon). Wenn Sie darüber einkaufen, unterstützen Sie unseren Blog, ohne dass Ihnen Mehrkosten entstehen. Herzlichen Dank!
Viel Erfolg und einen grünen Daumen wünscht Ihnen
Ihr Team der Hortensienwelt Ullmann